Papst Franziskus hat am 24. Dezember 2024 die Heilige Pforte des Petersdoms geöffnet und damit das Heilige Jahr 2025 eingeleitet. Das Heilige Jahr wird in der Regel alle 25 Jahre gefeiert. Im Jahr 2025 steht es unter dem Leitwort „Pilger der Hoffnung“ und soll ein weltweites Zeichen der Hoffnung setzen. Im Erzbistum Paderborn startete das Heilige Jahr am 29. Dezember 2024 mit einem festlichen Gottesdienst im Dom zu Paderborn – unter der Leitung von Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz.
Erzbischof Bentz hatte Haupt- und Ehrenamtliche aus dem gesamten Erzbistum zu diesem besonderen Gottesdienst eingeladen, der zunächst in der Gaukirche begann. Den zweiten Teil des Gottesdienstes feierten die Gläubigen im Dom. Hierfür machte sich eine Prozession aus Klerus und Gläubigen gemeinsam auf den Weg. Das Jubiläumskreuz, eine Replik des Benninghauser Kruzifixus aus dem Paderborner Diözesanmuseum, das zuvor schon in der Gaukirche zu sehen war, wurde im Rahmen der Prozession zum Hohen Dom getragen.
Am Paradiesportal des Doms angelangt, lud der Erzbischof zunächst zur Verehrung des Kreuzes ein, bevor die Prozession schließlich in den Dom einzog, wo das Jubiläumskreuz an der Stele des Heiligen Jahres ausgestellt wird.
Das Heilige Jahr der Hoffnung könne vor allem in Zeiten des Krieges und angesichts unfassbarer Nachrichten wie derer aus Magdeburg wie ein „trotziges ‚jetzt erst recht‘“, anmuten, gab Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz zu Beginn seiner Predigt zu bedenken. „Aber: Eine Gesellschaft, die keine Kraft zur Hoffnung aufbringt, hat keine Zukunft. Kirche, die nicht hofft, verfehlt ihre Sendung“, erklärte der Erzbischof weiter. Es brauche dabei keinen billigen Optimismus. Das sei naiv. Es brauche keine vertröstenden Beschwichtigungen. Hoffnung sei anspruchsvoll, so Dr. Bentz weiter.
Die christliche Hoffnung baue dabei auf zwei wesentliche Gedanken: „Gott geht mit seinem Volk in eine immer neue Zukunft“, betonte Erzbischof Dr. Bentz und präzisiert: „Gott lässt sein Volk trotz allen Leids und aller Vernichtung nicht im Stich. Er heilt, er rettet, er geht mit durch die Zeit, ermöglicht einen neuen Anfang, gibt Kraft, aufzustehen und weiterzugehen.“ Der zweite Gedanke, erklärt der Erzbischof, sei der des „Sich-Aufgehoben-Fühlens“ bei einer höheren Macht. So sei gerade das Kreuz ein Hoffnungszeichen schlechthin. In der absoluten Ausweglosigkeit des gewaltsamen Todes Jesu habe Gott im Tod einen neuen Horizont der Zukunft eröffnet: „Die Liebe ist stärker als der Tod. Wo der Mensch an seine Grenzen stößt, erst recht an die unüberwindliche Grenze des Todes, hat Gott größere Möglichkeiten für Zukunft, als wir erahnen.“
Nach dem Gottesdienst folgten zahlreiche Gottesdienstbesucherinnen und -besucher der Einladung, zur „Erzählgemeinschaft der Hoffnung“ im Konrad-Martin-Haus zusammenzukommen. Denn Hoffnung, so hat es auch Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz im Gottesdienst betont, muss „konkret gelebt werden“. Das ist auch der Wunsch, den Papst Franziskus für das Heilige Jahr hat. Hierfür sind im Erzbistum zwölf konkrete Orte der Hoffnung bestimmt worden. Monat für Monat wird ein Thema beleuchtet und die Menschen, die sich einsetzen, sichtbar gemacht.
Hoffnungsorte des Heiligen Jahres im Erzbistum Paderborn:
- Januar: Hoffnung für junge Menschen, Höxter/Warburg
- Februar: Hoffnung für Geflüchtet und Migranten, Dortmund
- März: Hoffnung für Krank und Pflegende, Marsberg
- April: Hoffnung für Kinde in besonderen Lebenslagen, Soest
- Mai: Hoffnung für Familien, Verne/Salzkotten
- Juni: Hoffnung für Menschen auf dem Land, Kohlhagen
- Juli: Hoffnung für Gefangene, Werl
- August: Hoffnung für die ältere Generation, Brilon
- September: Hoffnung für Einsame, Arnsberg
- Oktober: Hoffnung für Menschen in der Stadt, Bielefeld
- November: Hoffnung für Sterbende und Trauernde, Siegen/Olpe
- Dezember: Hoffnung für Menschen auf der Straße, Minden