Am Samstag, 11. März, ging die fünfte und letzte Synodalversammlung des Synodalen Weges der katholischen Kirche in Deutschland zu Ende. Die beiden Vorsitzenden des Diözesankomitees im Erzbistum Paderborn Nadine Mersch und Jan Hilkenbach ziehen Bilanz: „Auf dem Synodalen Weg hat sich in der katholischen Kirche in den vergangenen drei Jahren viel bewegt, aber wir blicken auch kritisch auf diese Zeit zurück. Die Themen liegen nun strukturiert und unmissverständlich auf dem Tisch und teilweise ist der Weg frei für zügige und konkrete Schritte in den Bistümern“, so Nadine Mersch und Jan Hilkenbach. Die Laienvertreter*innen stellen aber auch fest, dass der Synodale Weg dem eigenen Anspruch nicht gerecht geworden ist: „Die Beseitigung der systemisch begünstigenden Faktoren für sexualisierte Gewalt in unserer Kirche war Ziel des Synodalen Weges. Dies ist aber nicht gelungen und muss dringend weiterverfolgt werden“, sagt Jan Hilkenbach.

Als Fortschritt bewerten beide, dass Positionen offengelegt wurden und es von vielen Mitgliedern der Synodalversammlung ein Ringen um gute Kompromisse gab. „Einige inhaltliche Kompromisse haben wirklich weh getan. So haben wir zwar den Einsatz für die Zulassung von Frauen zum Diakonat beschlossen, aber uns leider nicht zur Priesterinnenweihe positioniert“, verdeutlicht Nadine Mersch.

Dennoch seien Fortschritte erkennbar. „Es ist sehr wichtig, dass wir klar Position bezogen haben und in unserer Kirche einen diskriminierungsfreien und anerkennenden Umgang mit queeren Menschen fordern. Eine konkrete Auswirkung wird die Einführung von Segensfeiern für gleichgeschlechtliche Paare und geschieden Wiederverheiratete sein“, betont Nadine Mersch. „Diese konkreten Handlungsempfehlung sowie auch die Stärkung und den Ausbau der Beteiligung aller Gläubigen an Predigt und Spendung der Sakramente wie die Taufe sind nun in den deutschen Diözesen umsetzbar“, äußert Jan Hilkenbach. Diese starken Beschlüsse nehmen wir mit in unser Erzbistum Paderborn und wollen auf eine zügige Umsetzung hinwirken. „Nach der letzten Synodalversammlung schlägt die Stunde der Bistümer. Gemeinsamen müssen wir den Worten und Beschlüssen des Synodalen Weges schnell Taten folgen lassen“, sind Nadine Mersch und Jan Hilkenbach überzeugt.

Die Vorsitzenden des Diözesankomitees freuen sich, dass mit Finja Miriam Weber ein Mitglied aus der Paderborner Lai*innenvertretung in den Synodalen Ausschuss gewählt wurde. Die 22-jährige Studentin will sich in dem Gremium für die Weiterentwicklung der Beschlüsse des Synodalen Weges einsetzen und über die Texte entscheiden, die aus Zeitgründen nicht mehr in die Synodalversammlung eingehen konnten. Der Synodale Ausschuss soll außerdem die Einführung des Synodalen Rates vorbereiten.

Auch in der Weltkirche muss die Reformdiskussion engagiert weitergeführt werden. Die Beschlüsse des Synodalen Weges sehen Nadine Mersch und Jan Hilkenbach als einen wichtigen Beitrag für die Weltsynode: „Es braucht eine gelebte Kultur gemeinsamen Beratens und Entscheidens in der katholischen Kirche, in der sich Transparenz und Gewaltenteilung als Ausdruck von Synodalität verwirklichen können.

 

Quelle: Diözesankomitee im Erzbistum Paderborn