Erzbischof Hans-Josef Becker (2. von rechts), Prälat Dr. Marian Subocz (Präsident Caritas Polen, Mitte) und Diözesan-Caritasdirektor Josef Lüttig (links) gratulierten den Preisträgern aus Porta Westfalica, Herne und Iserlohn. (Alle Fotos: cpd – Markus Jonas

Der Pauline-von-Mallinckrodt-Preis der CaritasStiftung für das Erzbistum Paderborn geht in diesem Jahr an erstmals drei Projekte, die sich ehrenamtlich international engagieren und für gerechte Bedingungen einsetzen. Den ersten, mit 2.500 Euro dotierten Preis, erhielt das Partnerschaftsprojekt des Pastoralverbundes Weserbogen in Porta Westfalica mit der Pfarrgemeinde St. Dominique Ruli in Ruanda. Mit dem zweiten Preis (1.500 Euro) wurde die Vinzenz-Konferenz St. Marien Eickel in Herne für ihre Hilfe für Roma in Ungarn ausgezeichnet. Der dritte Preis (1.000 Euro) ging an das Kenia-Team der Caritas-Konferenz in der Pfarrgemeinde St. Aloysius Iserlohn für die seit 1987 existierende Partnerschaft mit dem Kibagare Good News Centre in Kenia.

Erzbischof Hans-Josef Becker überreichte die Preise am Samstag, den 2. August, im Rahmen des Caritas-Tages in der Libori-Festwoche im Liborianum in Paderborn. Eine unabhängige Jury hatte die Preisträger aus insgesamt zehn vorgeschlagenen Projekten ausgewählt. Das Leitmotiv der diesjährigen Preisverleihung entstammt der Jahreskampagne der deutschen Caritas „Weit weg ist näher, als du denkst“.

Domkapitular Dr. Thomas Witt, Kuratoriumsvorsitzender der CaritasStiftung für das Erzbistum Paderborn, sagte, in einer globalisierten Welt ende die Nachbarschaft nicht am eigenen Gartenzaun, sondern gehe über Ländergrenzen hinweg. Die für den diesjährigen Pauline-von-Mallinckrodt-Preis nominierten Projekte zeigten, dass es in den Pfarrgemeinden des Erzbistums Paderborn eine Vielzahl von Gruppen und Initiativen gebe, die sich international engagierten und sich für Menschen in und aus anderen Ländern der Erde einsetzten. „Die Projekte machen deutlich, dass sich der Einsatz und das Engagement lohnen“, sagte Dr. Witt.

In seinem Festvortrag schilderte Prälat Dr. Marian Subocz, Präsident der Caritas Polen, die schwierige soziale Lage seit der Wende in seinem Land sowie den Aufbau der Caritas als größte Wohltätigkeitsorganisation des Landes. Seit 2009 arbeitet die Caritas Polen mit dem Diözesan-Caritasverband Paderborn gemeinsam an einem wegweisenden Projekt zur legalen Beschäftigung von polnischen Haushaltshilfen in Familien mit Pflegebedürftigen in Deutschland.

Im Rahmen des ausgezeichneten Partnerschaftsprojektes des Pastoralverbundes Weserbogen in Porta-Westfalica mit der Pfarrgemeinde St. Dominique Ruli in Ruanda wird eine Vielzahl von Menschen in Ruanda unterstützt, darunter Aidswaisen, Straßenkinder und Witwen. Die Hilfe erfolge kontinuierlich – etwa durch die monatliche Unterstützung eines Katecheten in Ruli, sagte Domkapitular Dr. Thomas Witt. Bemerkenswert sei auch der intensive Erfahrungsaustausch zwischen den Pfarrgemeinden in den Bereichen Seelsorge und Katechese.

Die Vinzenz-Konferenz St. Marien Eickel in Herne macht mit ihrem Hilfsprojekt in Ungarn auf die vielschichtigen Probleme der Roma aufmerksam, die nicht nur in Ungarn am äußersten Rand der Gesellschaft stehen. Zur nachhaltigen Unterstützung wurde von der Vinzenz-Konferenz ein eigener Förderkreis gegründet, der in vorbildlicher Weise Hilfe zur Selbsthilfe biete, sagte Witt.

Das Kenia-Team der Caritas-Konferenz in der Pfarrgemeinde St. Aloysius Iserlohn begründete 1987 seine Partnerschaft mit dem Kibagare Good News Centre in Kenia. Besonders beeindruckt war die Jury von der Vielzahl der Aktivitäten, die im Rahmen der Partnerschaft stattfinden. Auch die Spendenaktionen der Gruppe könnten sich sehen lassen, sagte Dr. Thomas Witt: So wurden allein 2013 Spenden in Höhe von 15.000 Euro eingenommen. Mit diesem Geld wird Kindern und Jugendlichen aus ärmsten Verhältnissen eine Zukunft eröffnet.

Der Preisverleihung ging ein buntes Fest der Begegnung auf dem Kardinal-Degenhardt-Platz vor der Stadtbibliothek in Paderborn voraus. Rund 800 Haupt- und Ehrenamtliche aus Pfarrgemeinden, caritativen Diensten und Einrichtungen im Erzbistum Paderborn genossen Musik, Aktionen und Impulse.

Hintergrund Pauline-von-Mallinckrodt-Preis

Benannt ist der Preis der CaritasStiftung nach der seligen Pauline von Mallinckrodt (1817-1881), der Begründerin der Blindenfürsorge in Paderborn und Gründerin der Ordensgemeinschaft der Schwestern der christlichen Liebe. Der Preis wird jeweils im Rahmen des Caritas-Tages in der Paderborner Libori-Festwoche verliehen. Mit dem Preis fördert die CaritasStiftung ehrenamtliche Caritas-Initiativen im Erzbistum, die sich in besonderer Weise im Sinne der jeweiligen Jahreskampagne der Caritas in Deutschland verdient machen. In diesem Jahr wurden erstmals drei Preise vergeben.

Porta
Domkapitular Dr. Thomas Witt, Kuratoriumsvorsitzender der CaritasStiftung für das Erzbistum Paderborn, und Erzbischof Hans-Josef Becker überreichten einen Scheck über 2.500 Euro für den ersten Preis an Karl und Gabriele Gunia sowie Beate Bornemeier (von rechts) vom Partnerschaftsprojekt des Pastoralverbundes Weserbogen in Porta Westfalica, das mit der Pfarrgemeinde St. Dominique Ruli in Ruanda zusammenarbeitet.

 

VK
Erzbischof Hans-Josef Becker überreicht den zweiten Preis in Höhe von 1.500 Euro an Diakon Peter Schulte-Pelkum und Franz Knecht von der Vinzenz-Konferenz St. Marien Eickel in Herne für ihre Hilfe für Roma in Ungarn.

 

CKD
Erzbischof Hans-Josef Becker gratuliert Sophia Bergandt zum dritten Preis in Höhe von 1.000 Euro für das Kenia-Team der Caritas-Konferenz in der Pfarrgemeinde St. Aloysius Iserlohn.